Die Schüler der Maschinenbauschule bestaunen ein seltenes Naturereignis
Am Dienstag, dem 25. Oktober fand um die Mittagszeit ein relativ seltenes Naturschauspiel statt: Bei der sog. partiellen (teilweisen) Sonnenfinsternis schob sich der Mond zwischen Sonne und Erde und warf seinen Schatten auf große Teile Europas. Dabei wurde die leuchtend helle Sonnenscheibe aber nicht komplett, sondern eben nur teilweise (zu ca. 25%) abgedeckt.
Um den Schülern die Gelegenheit zu geben, die vom Mond "angeknabberte" Sonne zu betrachten, wurde im Lehrsaal 8 ein kleiner Beobachtungs- und Informationspunkt aufgebaut: Eine zu diesem Zweck speziell ausgestattete und umgebaute Dokumentenkamera auf einer professionellen Montierung in einem kleinen Nebenraum der Maschinenbauschule lieferte ein digitales Livebild ins Klassenzimmer.
Zudem konnten die Schüler mit Hilfe von Schweißhelmen aus der Schweißabteilung die Sonne auch mit eigenen Augen betrachten und den Verlauf der Finsternis verfolgen.
Über eine kleine Präsentation wurden die Schüler zunächst darüber informiert, wie eine Sonnenfinsternis überhaupt entsteht und warum sie so selten ist. Zudem wurde natürlich auch eindringlich auf die Gefahren hingewiesen, die eine Sonnenbeobachtung mit sich bringt. Besonders gewarnt wurde dabei vor der Gefahr einer Betrachtung der Sonne mit absolut ungeeigneten "haushaltsüblichen Beobachtungsmitteln": mehrfach übereinander getragene Sonnenbrillen, CDs und DVDs, mehrere Lagen Rettungsfolie, angerußte Gläser, Fotonegative, Röntgenbilder, usw. Diese dunkeln zwar das Bild der Sonne etwas ab, können aber die gleichzeitig auftretenden unsichtbaren Strahlen (UV- und Infrarotstrahlen) nicht blocken: Die Pupille weitet sich und das Augeninnere wird dadurch sogar noch schneller und stärker geschädigt, als bei einer Betrachtung der Sonne ohne jeglichem Schutz. Es ist sogar statistisch erwiesen, dass Augenärzte an den Tagen nach einer Sonnenfinsternis immer besonders hohen Zulauf haben.
Eine digitale Beobachtung über eine Beamerleinwand birgt für das menschliche Auge hingegen keinerlei Risiko. Für eine unserer eigenen Dokumentenkameras wurde daher in der Werkstatt ein einfacher Adapter gebaut, um sie auf einer professionellen, sog. äquatorialen Montierung zu platzieren. Eine solche elektronisch geführte Montierung bietet die Möglichkeit, die Kamera mit der täglichen Bewegung der Sonne über den Himmel bzw. mit der Erddrehung mitzubewegen, so dass diese immer im Blickfeld bleibt. Das Objektiv der Kamera wurde dabei durch einen speziellen Sonnenfilter mit Mylar-Folie geschützt. Viele Schüler waren natürlich auch interessiert an den technischen Aspekten des Beobachtungsinstruments und ließen sich von unseren betreuenden Lehrkräften ausführlich informieren. Dabei wurde natürlich auch mit einer speziellen Aufnahmesoftware der ein oder andere Schnappschuss von der Sonne gemacht (s. Bild).
Eine weitere, sichere Möglichkeit, die Sonne mit eigenen Augen anzusehen, bot sich durch die Nutzung unserer eigenen, zahlreich vorhandenen Schweißhelme mit automatisch abdunkelndem Visier. Die Voraussetzung zur Nutzung solcher "Schweißergläser" ist jedoch eine Mindest-Schutzstufe von 12 (nach DIN): Für unsere Helme mit noch höherer Schutzklasse kein Problem!
Obwohl zu Beginn der Finsternis noch einige großflächige Wolkenfelder die Beobachtung störten, nutzten alle unsere Schüler und auch die Lehrer diese Gelegenheit, dieses kleine (aber bei mangelnder Kenntnis auch gefährliche) Himmelsspektakel zu bestaunen.
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Eine speziell für die Sonnenbeobachtung umgebaute Dokumentenkamera auf einer professionellen astronomischen Montierung zum Ausgleich der Erddrehung. |
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Schweiß-Helme sind auch dazu geeignet, die Sonne zu beobachten, sofern sie mindestens Schutzstufe 12 bieten. Unsere Schüler konnten von diesem Standard-Ausrüstungsgegenstand unserer Schweißabteilung reichlich Gebrauch machen. |
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Auch die Möglichkeit, sich über die Entstehung von Sonnenfinsternissen und die Gefahren der Sonnenbeobachtung zu informieren wurde gut genutzt. |